gestriger ARD-Bericht über Heilpraktiker 10.November 2020

Eine einseitige und zu unrecht vernichtende Reportage

Ich bin wirklich wütend über so eine ungerechte und einseitig geschilderte Reportage. Natürlich ist der geschilderte Fall des Heilpraktikers, der mit seiner ominösen Therapie bei Krebspatieten Menschenleben auf dem Gewissen hat, absolut fahrlässig und inakzeptabel und auch über die anderen Therapieansätze kann man geteilter Meinung sein, dennoch berechtigt dies nicht zu allgemeingültigen Aussagen über unseren Berufsstand!!! Es arbeitet doch nicht jeder Heilpraktiker grob fahrlässig und auch nicht jeder Heilpraktiker hat im Schnellverfahren nur ein paar Dinge gelernt und mit Glück die richtigen Kreuzchen gesetzt!

Warum wurde seit 1939 das Gesetz zur Ausübung der Heilkunde nicht renoviert, Mindestzeiten für die Ausbildung festgelegt, vorgeschriebene Praktika ermöglicht und mehrere Prüfungen als Vorraussetzung geschaffen? Vielleicht sollte hier angefangen werden als dafür zu sorgen, dass wir möglichst schnell als Quaksalber und Menschengefährder zur Seite geschafft werden.

Brauchen wir wirklich weniger Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten? Sind wir so gut ausgestattet, dass wir auf jegliche Unterstützung verzichten können???

Im meinen Praxisalltag schildern sich besonders im orthopädischen Bereich ganz andere Bilder. Sind wir, meine Patienten und ich, realitätsfern???

Ich könnte noch stundenlang weiter schreiben. Freue mich nun aber, Menschen mit ihren Schmerzen und Leiden helfen zu können. Und dies ohne schlechtes Gewissen, zu mal ich weiß, wie ich gelernt, man könnte sagen geackert habe. 4 Jahre Vorbereitungszeit, ein unter der Hand ergattertes Praktikum im Krankenhaus. Wie gerne hätte ich am Anatomiekurs der Uni teilgenommen!!! Unterstützung, die uns verwährt wird, aber über mangelnde Kenntnis der Heilpraktiker diskutieren.... Unglaublich dieser gestrige absolut nicht objektive Bericht!